Geförderter Glasfaserausbau: Erste Anschaltungen in der Ortenau

In Oppenau-Höfle gehen erste Gewerbebetriebe und Privathaushalte mit Giga-Geschwindigkeit ins Netz

Oppenau. Mit einem symbolischen Knopfdruck wurden am Montagmittag die ersten mit staatlichen Mitteln geförderten Glasfaserleitungen in der Ortenau in Betrieb genommen. Ab sofort können zahlreiche Menschen im Oppenauer Wohn- und Gewerbegebiet Ramsbach-Höfle mit Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde ins Internet. Landrat Frank Scherer, Oppenaus Bürgermeister Uwe Gaiser, Ramsbachs Ortsvorsteher Hubert Treyer, Ministerialdirigent Dr. Arndt Möser aus dem baden-württembergischen Innenministerium, die den Ausbau koordinierende Breitband Ortenau GmbH & Co. KG sowie Vertreter des beteiligten Unternehmens Vodafone Deutschland gaben gemeinsam das Signal für die Anschaltung. Schritt für Schritt sollen in diesem Jahr in mehr als 100 Gebäuden die Glasfaserleitungen in Betrieb genommen werden.
 
„Heute erhalten in Oppenau-Höfle die ersten Kunden in der Ortenau Zugang zum turboschnellen Internet im Rahmen des geförderten Glasfaserausbaus. Das ist eine tolle Nachricht!“, zeigte sich Landrat Frank Scherer erfreut. Das Glasfasernetz in Ramsbach-Höfle sei noch unter alten Förderbedingungen ausgebaut worden, wonach das Land Baden-Württemberg mehr als 60 Prozent der rund 750.000 Euro Investitionskosten übernommen habe. Für weitere Ausbauvorhaben in 47 von 51 Städten und Gemeinden des Landkreises, deren Glasfaserausbau durch die Breitband Ortenau gesteuert wird, kommt für besonders unterversorgte Gebiete inzwischen eine gemeinsame Förderung durch Bund und Land zum Tragen. Bundesweit sorgt jedoch ein im Oktober durch das Bundesministerium für Digitales angekündigter vorläufiger Förderstopp bis Jahresende bei vielen Kommunen für Unmut sowie Unsicherheit bei der weiteren Planung. Landrat Frank Scherer wiederholte deshalb seine Kritik am Breitband-Förderstopp des Bundes: „Mit unserer Ausbaustrategie „GiGa-Ortenau“ wollen wir bis 2025 den ganzen Ortenaukreis mit Highspeed-Internet versorgen. Das heißt: Jeder Haushalt, jede Bildungseinrichtung und jedes Unternehmen soll dann mit mindestens 100 Megabit versorgt sein. Die völlig unverständliche Entscheidung des Bundes führt zu einer unnötigen und nicht zu akzeptierenden Verzögerung des Infrastrukturausbaus“, betonte Scherer, der die anwesenden Vertreter des Innenministeriums bat, sich über ihre Ministeriumsschiene beim Bund für das Anliegen des Ortenaukreises stark zu machen.
 
„Viele Standorte in den Außenlagen, die bisher mit weniger als 100 Megabit pro Sekunde Downloadgeschwindigkeit auskommen müssen, sind nur über den geförderten Ausbau zu erreichen“, betonte auch Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau. Zumindest aber für jene Kommunen in der Ortenau, deren Förderanträge bis 17. Oktober gestellt waren, könne es aktuell Entwarnung geben, erläuterte der Breitband-Geschäftsführer: Diese Anträge würden laut Aussage des Bundesministeriums für Digitales bis Januar 2023 beschieden werden. „Darüber hinaus bemühen wir uns derzeit um eine Klärung, wann es für die übrigen Kommunen in der Planung weitergehen kann. Die Projektpartner tun alles, um die ursprünglich avisierten Ziele im geförderten Ausbau bis 2025 einzuhalten“, sagte Glöckl-Frohnholzer.
 
Der Glasfaserausbau in Oppenau sei von der aktuellen Pausierung der staatlichen Förderung hingegen nicht betroffen, betonte der Breitband-Geschäftsführer. Im kommenden Jahr würden auch Gebiete in Lierbach und Maisach gefördert erschlossen, ebenfalls im nächsten Jahr starte der eigenwirtschaftliche Ausbau in den Innenlagen durch ein privates Telekommunikationsunternehmen. Bis 2025 schließlich solle ganz Oppenau mit Glasfaser versorgt sein.
 
Im Rahmen der GiGa-Ortenau-Strategie wird durch die Kombination aus staatlich gefördertem und eigenwirtschaftlichem Ausbau angestrebt, bis zum Jahr 2026 rund 70 Prozent der Gebäude in der Ortenau mit einem Glasfaseranschluss auszustatten.
 
Foto (Nachweis: Stadt Oppenau): Mit einem symbolischen Knopfdruck nahmen (v.l.) Landrat Frank Scherer, Friedrich Arz und Rolf-Peter (beide Vodafone), Oppenaus Bürgermeister Uwe Gaiser, Josef Glöckl-Frohnholzer (Breitband Ortenau) und Ministerialdirigent Arndt Möser vom Innenministerium die ersten mit staatlichen Mitteln geförderten Glasfaserleitungen in der Ortenau in Betrieb.